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Geschichte des Dorfes Reußen in ehemaligen Ostpreußen
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Geschichte von Reussen in ehem. Ostpreussen/Historia: Rus w polsce  

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Reußen: "Geographische Ortsregister Ostpreußen (1919-1938)"

Logo Reußen in ehmemaligem Ostpreussen Typ: Dorf und Försterei
Landkreis: Allenstein
Reg.Bez.: Allenstein
im/in: westl. des Kellaren - See
bei: 10 km südl. von Allenstein
Einwohner: 870
polnischer Name: Rusch, Rus
Alte Ortsnamen: Reussenn ( Feststellung der Schreibweise nach 1532 )
Reussen ( Feststellung der Schreibweise nach 1871 )
Bemerk. Kirchspiel Gr. Bertung
Gegr. 1374
  2 Wassermühlen
Försterei zum Staatsforst Lanskerofen


Aus alten Geschichtsbüchern und anderen Schriften
( Proßen - Reuse - Reussen - Reußen )

aus: Geschichte des Fürstenbistums Ermland von Dr. V. Röhrich


Beim See Prawszen, an dem Ort der "zu den Rawszen" genannt wurde - es ist die heutige Ortschaft Reußen - erhielten um die Mitte des 14. Jahrhunderts die Preußen Georg, Michael, Nikolaus, Ludwig und Petrus je drei freie Hufen zu preußischem Recht als Bienengüter mit der Verpflichtung, die Bienen des Kapitels in der herrschaftlichen Heide da selbst (der heutigen Ramucker und Lanskerhofer Forst) zu hütten und mit je einer, im ganzen also mit fünf Kordeln (Seile die ihnen das Besteigen der Bäume ermöglichten, in denen sich die Bienenstöcke befanden) zu betreuen. Dafür sollten sie den dritten Teil des gewonnen Honigs oder dessen Wert erhalten. Für jeden Bienenstock, für jede Beute aber, die sie neu anlegten, waren ihnen ein Solidus, ein Schilling oder 12 Pfennige zugesichert. Andere Verpflichtungen oder Abgaben lasteten nicht auf den Hufen. Für den Fall, dass die Zucht der Bienen in der kapitulärischen Heide aus irgend einem Grunde aufhören sollte, hatten die 5 Güter zusammen 3 leichte Reiterdienste zu leisten. Verschrieben wurden die Hufen ihren Inhabern erst am 26. Januar 1374.

In der Zeitschrift für Geschichte und Altertumskunde Ermlands (ZGAE)
Band 27 S.516/517 (Quelle: Beitrag aus Jomenpost 24)


Reußen. (Rewsin, 1374 wurden hier 5 Preußengüter zu je 3 Hufen, aber lastfrei, solange die Besitzer Bienenwärter in der domkapitulären Heide sind...) Am 22. März 1488 verkauft der Administrator Matthias von Launau das Beutnergehöft (apiastrum) mit zugehörigen Hufen und Hof, das Jost Polak gehabt hat, an Paul, Sohn Steffen, qui moratur in Prosen....

Die Kornmühle daselbst mit 2 1/2 Hufen und 3 Werdern.... übergaben cr.1523 Paul Boroffski von Prosen und seine Ehefrau Anna, da sie die Abgaben nicht leisten wollten, dem Domkapitel - so in ihrem Bekenntnis vor dem Standgericht Allenstein vom 3. Juli 1523, Abschrift aus dem Schöffenbuch fertigt der Allensteiner Rat am 6. April 1523 ( Orginal im Domarchiv Frbg. Schld. J Nr 34 ).
Paul verklagte indessen das Kapitel beim ermländischen Bischhof Ferber; da er aber mit dessen Urteilspruch nicht zufreiden war, legte er beim Polenkönig Berufung ein. Am 6. April 1526 lud König Sigmund das Kapitel für den 11. April nach Marienburg vor auf Antrag des ....

Am 26. April 1526 zu Danzig ergeht der Urteilspruch des Königs, der das Urteil des Bischhofs Ferber bestätigt und dem Kläger Paul Borowski von Proßen Schweigen auferlegt; die Domherrn.....

Am 23. Juni 1529 verpachtet der Adminstrator Felix Reich das Eisenwerk in Reußen an den Allensteiner Bürger Martin Schmitt.....

Die von dem Allensteiner Kupferschmied Merten Schimmelpfennig eingerichtete Kupfermühle (über die Handfeste von 1594...) ging später ein.

Den Platz derselben... samt dem dazu gehörigen Krautgarten verkauft das Domkapitel an Andreas Hermann, Müller in Grünmühl, zur Errichtung einer Schneidemühle und gibt ihm am 12. November 1661 darüber eine Handfeste zu Magdeburger Recht; zugleich erhält er 3 H. und ein Stück Wiese, bei Winduga gelegen (bisher von dem Beutner Hasenberg genutzt), dazu das Recht der Bienenhaltung und Fischerei....

Am 18. September 1614 erlaubt das Kapitel dem Müller Lorenz Beutt den Gebrauch eines Perners oder sonstigen ausländischen Steines bei der Anlage des 2. Ganges für die Kornmühle..... und erneuert dieses Privileg am 6. Mai 1685 an den Müller Johann Pedrigowski und setzte dabei die Abgaben neu fest.

Geschichte und Statistik des Kreises Allenstein
(aus dem Jahre 1864, von Dr. Grunenberg)


Seite 15
:
Die ältesten Dokumente welche den Besitzern von Preußen, wie Kellaren früher hieß, die verliehenen Ländereien verbrieften, sprechen von drei großen Inseln, aus welchen die Besitzung Proßen ( jetzt Kellaren genannt ) noch im XV Jahrhundert bestand; während doch jetzt dort keine einzige Insel zu sehen ist. Der See, welcher die drei Inseln von Preußen umströmte, ist durch einen noch bei Kellaren vorhandenen Kanal in die Alle abgelassen worden.
Seite 21: Im Jahre 1361 kam das aus 3 großen Inseln bestehende Gut Proßen in den Besitz des Johann Milewski. In einer Urkunde von 1424 wird dargetan, dass es 1375 an Johann Kelerski gekommen war, nach welchem es den Namen Kellaren trägt. Dieses Landgut, welches früher 18 Hufen, jetzt durch Zukauf 30 Hufen enthält, hat durch Ablassung des Sees seine insularische Beschaffenheit verloren, hat Land und Wiesen und an Ertragfähigkeit außerordentlich gewonnen.
Seite 138: SpezielleÜbersicht der Wohnorte und deren Einwohner im Allensteiner Kreise.
( nach amtlicher Zählung vom 3. Dezember 1861 )

Rittergut Kellaren, dazu Krug Zasdrosc, Wohngebäude 5.

— Einwohner - der Religion nach: evang. 11, kathol. 80, Summa = 91.
— Einwohner der Sprache nach: deutsch 11, poln. 80

     
Reußen: Wohngebäude 48

— Einwohner nach Religion: evang. 12, kathol. 391, Juden 4, Summa = 407
— Einwohner der Sprache nach: deutsch 47, poln. 360

     

Muchorowo:

Herkunft des Namens scheinbar unbekannt. Der Flurname Muchorowo ist jedoch bereits auf Karten aus dem Jahre 1908 vorhanden.

     


Quelle: Jomen-Post/JP/18 & 24 Herausgeber: Herbert Monkowski & Klaus Josef Schwittay Kontakt: Tel.:02354/4147 / Angaben ohne Gewähr